Es ist eine kalte Lötstelle.

Normalerweise versteht man unter einer kalten Lötstelle eine mit zu geringer Temperatur gemachte Verbindung; die beteiligten Metalle konnten sich nicht genügend erwärmen, und das Zinn geht keine intermetallische Verbindung ein; es "klebt" nur am Bauteil, etwa wie beim Versuch, dünnes Aluminium zu löten.
Öfter ist die Ursache ein nicht metallisch blankes Anschlussbein. Man erkennt diese Lötstelle daran, dass der Kegel sich nicht am Bein anschmiegt, sondern im Gegenteil wie Quecksilber sich abstößt.
Heutzutage sind solche Lötstellen auf Leiterplatten selten! Man sieht sie aber häufig bei Kabelenden und manchen Steckverbindern.
Siehe auch Lizenz zum Löten.

Viel häufiger hat man es mit durchbrochenen Lötstellen zu tun, die im Jargon ebenfalls als "kalt" bezeichnet werden. Sie treten praktisch nur bei nicht durchkontaktierten Leiterplatten (die aus Kostengründen bei Monitoren die Regel sind) und bei großen, schweren Bauelementen oder solchen an Kühlkörpern auf. Um beim Schwalllöten die SMD-Bauteile nicht im Zinn zu ertränken, wird es sehr sparsam aufgetragen, und dabei fehlt voluminösen Bauteilen die Dauerfestigkeit. Sie lösen sich langsam durch Wärmeausdehnung und (Ultraschall-)Vibrationen.
Man erkennt sie an dem typischen ringförmigen Durchbruch; bei fortgeschrittener "Krankheit" haben Überschlagfunken das Zinn schon schwarz (weg)gebrannt.

Man suche die Leiterplatte gründlich nach kalten oder durchbrochenen Lötstellen ab; dabei kommen nur o.g. große Bauteile in Betracht, wie:

SMD-Bauteile sind es mit Sicherheit nicht - sonst wäre die Suche ja schier endlos.
Allerdings sollte man sich nicht scheuen, Abschirmungen abzulöten.

Einfach Zinn drauflöten - fertig ist die billigste und häufigste Reparatur!

Es ist auch üblich, diese o.g. Stellen auch ohne Defekt mit einem satten, kegelförmigen (also wenig hyperbolischen) Zinnberg zu versehen.
Bisweilen sieht man diese Maßnahme bereits vom Hersteller getroffen; billigen asiatischen Arbeitskräften sei Dank.

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